Was hat Care mit Gewalt zu tun? Basieren Gesellschaft und kapitalistisches System zufällig nicht auf der Ausbeutung der Reproduktionsarbeit (=Care-Arbeit) von Frauen*? Ist dies nicht eine Gewaltstruktur und setzt sie nicht die anderen Formen von Gewalt gegen Frauen* ab?
Die Pandemie hat gezeigt, dass Care-Arbeit absolut notwendig und zentral für den Erhalt von Leben ist. Gleichzeitig zeigen Statistiken, dass die Gewalt gegen Frauen in der Pandemie stark zugenommen hat.
Wir reden über die vergeschlechtlichten, sexualisierten, rassifizierten, ethnisierten und ungeschützten (=Gewaltstruktur), minderbezahlten Jobs in privaten Haushalten, in der Pflege und Betreuung, in der Sexindustrie, im Gastronomie- und Hotelsektor, in Call Centers, etc., wo vor allem Migrant*innen arbeiten.
Die Nachfrage nach bezahlter Hausarbeit – nach Putzfrauen, nach Au-Pairs, Nannies, Altenbetreuer*innen, nach Sexdienstleister*innen wird auf einem wenig regulierten Sonderarbeitsmarkt für Migrant*innen befriedigt und hängt mit der Krise der Sorgesystemen und Leistungskürzungen im Sozialstaat zusammen.
Flexible Arbeitszeiten zugunsten der Arbeitgeber*innen (sogar rund um die Uhr!), unsichere Arbeitsbedingungen, geringe Bezahlung und zumeist keine gewerkschaftliche Unterstützung zeichnen die Care-Arbeitsbereiche aus. Es ist dringend notwendig, eine Lohnstruktur mit Arbeitsrechten zu schaffen, die Arbeiten bevorzugen, die den meisten sozialen Nutzen bringen.
Nieder mit der Gewalt gegen Frauen* und Migrant*innen!
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