Aus der Perspektive Jugendlicher/junger Erwachsener der ersten Generation soll jene Gewalt thematisiert und untersucht werden, die durch hegemoniales (Nicht-)Wissen über die "Migrationsanderen" (Paul Mecheril) ausgeübt wird und die entsteht, wenn die "Migrationsanderen" dieses hegemoniale (Nicht-)Wissen reproduzieren müssen. Etwa wenn sie einen Unterrichtsstoff lernen, der ihren Erfahrungen und ihrer Lebenswirklichkeit widerspricht, oder wenn sie mit einer für sie neuen, westlichen Lernkultur konfrontiert sind, gleichzeitig aber unter hohem Erfolgs- und Zeitdruck stehen: durch Eltern, Lehrer_innen, Betreuer_innen, eigenen Erwartungen und nicht zuletzt einem rassistisch geschlossenen Arbeitsmarkt, der Verzögerungen und Abweichungen nicht duldet.
September – Dezember 2011, aus der Projektreihe Plattform gegen die Gewalt